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Was ist das „Aktionsnetzwerk Zukunftsdörfer“?

Mit dem Projekt „Aktionsnetzwerk Zukunftsdörfer“ soll eine nachhaltige, klimafreundliche Gesamtentwicklung der Tagebauranddörfer rund um den Tagebau Garzweiler unterstützt werden. Dies gilt in dieser Phase des Aktionsnetzwerks insbesondere für die fünf Tagebauranddörfer Wanlo (Mönchengladbach), Holzweiler (Erkelenz), Venrath/Kaulhausen (Erkelenz), Hochneukirch (Jüchen) und Jackerath (Titz). Die einzelnen Ortschaften sollen gestärkt, aktiviert und untereinander vernetzt werden.

Das zweijährige Projekt wird in enger Zusammenarbeit mit den Bürgerinnen und Bürger der Dörfer durchgeführt. Neben dem Aufbau eines Netzwerks zwischen den Dörfern steht das Thema der Nahmobilität im Vordergrund des Projektes. Aufgrund ihrer Lage und sozialen Struktur sind die Tagebauranddörfer durch die räumlichen und wirtschaftlichen Veränderungen besonders vom Strukturwandel betroffen. Alte Verbindungen wurden unterbrochen, Grund- und Nahversorgungen sowie Ausbildungsstellen sind nicht mehr oder nur eingeschränkt in den einzelnen Dörfern vorhanden. Daher sind die

Dorfbewohner:Innen in besonderem Maße auf funktionierende Nahmobilitätsstrukturen angewiesen. Als Anfang Entwicklung des Rheinischen Reviers zu einer Modellregion für neue Mobilität soll das „Aktionsnetzwerk Zukunftsdörfer“ für diese Dörfer Lösungsansätze im Bereich der klimaschonenden (Nah-)Mobilität aufzeigen, diskutieren und erste Schritte auch umsetzen.

Das Projekt steht im Kontext des Strukturwandels im Rheinischen Revier. Zum Rheinischen Revier gehören die Kreise Düren, Euskirchen, Heinsberg, der Rhein-Erft-Kreis und der Rhein-Kreis Neuss, die Städteregion Aachen und die Stadt Mönchengladbach. Die Region soll ein Modell für die Zukunft der Energiewirtschaft, des Ressourcenschutzes und der Mobilität werden. Innovative Ansätze sollen eine nachhaltige Perspektive für einen starken Wirtschaftsraum und eine lebenswerte Heimat sichern. Die Zukunftsagentur Rheinisches Revier unterstützt diesen Prozess, beispielsweise durch Entwicklung von Projekten.

Warum sind genau diese 5 Dörfer Teil des Netzwerks?

Im Rahmen des Bundesmodellvorhabens „Unternehmen Revier“ konnten Projektideen beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie zur Förderung von Maßnahmen zur Strukturanpassung in Braunkohleregionen eingereicht werden. Die Idee war, ein Netzwerk über die einzelnen Kommunalgrenzen hinweg innerhalb des gesamten Verbandsgebietes des Zweckverbands LANDFOLGE Garzweiler aufzubauen. Dafür wurden aus jeder Verbandskommune in einem ersten Schritt ein Tagebauranddorf bzw. bei Erkelenz, begründet durch die besondere Betroffenheit bezogen auf Garzweiler II, zwei Tagebauranddörfer ausgewählt. Diese Dörfer haben bereits bestehenden Dorf-Innen-Entwicklungskonzepte (DIEK) bzw. ein Integriertes kommunales Entwicklungskonzept (IKEK), als Grundlage für das Projekt.
Aber es gilt: Dieses Projekt ist ein erster Baustein, um langfristig ein Netzwerk zwischen den Tagebauranddörfern des Tagebaus Garzweiler II aufzubauen. In weiteren Bausteinen ist es durchaus möglich, das Netzwerk zu erweitern und neue Dorfgemeinschaften zu begrüßen!

Was wird konkret gemacht?

Es sollen Ansätze für alternative, klimaschonende und zukunftsorientiere Mobilitätsangebote aufgezeigt und Anreize zur Nutzung solcher neuen Mobilitätsformen geschaffen werden. Durch Themenabende und Vernetzungsabende mit den Dörfern wird ein Austausch diesbezüglich stattfinden. Eine App sowie eine Internetpräsenz unterstützen die Vernetzung und Aktivierung der Dörfer. Zusätzlich werden weitere Anregungen zu den Dorfentwicklungen durch einen Erfahrungstausch mit anderen Regionen ähnlicher Struktur gegeben. Als eine konkrete Maßnahme wird für alle Dörfer je ein Lastenfahrrad angeschafft. Diese werden den Dorfbewohner:Innen kostenfrei zur Verfügung gestellt. Die Organisation der Anschaffung und des Verleihs wird in enger Zusammenarbeit mit Vertretern/Vertreterinnen der Dörfer stattfinden und bedarf Eigenengagement.
Angestrebt ist, dass sich aus dem Netzwerk während oder auch nach der Projektlaufzeit weitere Ideen und Projekte entwickeln.

Wer leitet das Projekt?

Das Projekt initiiert und organisiert der Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler. Dieser wurde 2017 von der Stadt Mönchengladbach, der Stadt Erkelenz, der Stadt Jüchen und der Gemeinde Titz gegründet, um die Tagebaufolgenlandschaft Garzweiler und ihre Umgebung gemeinsam zu entwickeln. Er ist auch Ansprechpartner für Fragen und

Anregungen zum Projekt. Unterstützt wird er durch die Stadtplaner und Architektenpartnerschaft HJPplaner aus Aachen, die jahrelange Erfahrung in Themen der Förderung und Entwicklung von Dörfern haben.